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Herbstsemester 2009 ETH-Zürich

Auseinandersetzungen mit "der Moderne" - islamische Diskurse im 20. und 21. Jh.

Das 19. Jahrhundert hat in Westasien und Nordafrika (WANA) drastische Veränderungen herbeigeführt, und zwar in allen Bereichen. So wundert es nicht, dass gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten grossen weltanschaulich-religiösen Debatten einsetzen, die sich zu Beginn besonders mit der Tatsache beschäftigen, dass gerade die islamische Welt international ins Hintertreffen geraten ist.
Die daraus entstehende doppelte Frage:
- Muss und kann man "den Islam" mit "der Moderne" in Einklang bringen? oder
- Sollte man nicht besser "die Moderne" mit "dem Islam" in Einklang bringen?
fächert sich in der Folgezeit vielfach auf.
Inzwischen lassen sich in der islamischen Mehrheitsgesellschaft (islamische Welt) ebenso wie bei islamischen Minderheiten (Amerika, Europa) verschiedene Positionen ausmachen, die in Varianten auftreten: die traditionalistische, die modernistische, die islamistische.
Ihre Argumente unterscheiden sich auf verschiedenen Ebenen:
- In ihrem Verhältnis zu den heiligen Texten ("wortwörtlich" oder "sinngemäss").
- In ihrem Verhältnis zur gelehrten Tradition ("wesentlich" oder "überflüssig").
- In ihrem Verhältnis zu neuen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen ("bereichernd" oder "gefährlich").
- In ihrem Verhältnis zu "Religion und Politik" ("getrennt", "verbunden" oder "abhängig").
Im Allgemeinen nur an "skandalträchtigen" Einzelfällen wahrgenommen, laufen in den islamischen Gemeinschaften weltweit (Gruppierungen, Organisationen, Individuen) tiefgreifende Auseinandersetzungen ab.

 
 
 
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