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Frühjahrssemester
2010 ETH-Zürich
Kontakte
und Konflikte -
Europa und die islamische Welt seit dem 7. Jh.
Die Geschichte des Verhältnisses zwischen Europa auf der einen und
Westasien/Nordafrika auf der anderen Seite, also die Geschichte ums Mittelmeer
herum, ist eine bewegte und vielfältige. Das gilt schon für
die Zeit vor dem Auftreten des Islam, zur Zeit griechischer Herrschaft(en)
oder zur Zeit des Römischen Reichs. Und das gilt, sich intensivierend,
für die Zeit nach dem Auftreten des Islam auf der Arabischen Halbinsel,
das heisst seit dem 7. Jahrhundert.
Die Kontakte und Konflikte erfolgen auf ganz verschiedenen Ebenen, sie
zeigen also unterschiedliche Weisen der Verflechtung zwischen dem Nord-
und dem Südrand des Mittelmeers und das Geschehene wird auf beiden
Seiten unterschiedlich erinnert - in der Kunst, der Wissenschaft, der
Religion
Der gesamte Zeitraum - also die vergangenen etwa 1400 Jahre - ist gekennzeichnet
durch Abneigung und Bewunderung, Ablehnung und Austausch, Krieg und Frieden.
Zu dem facettenreichen Verhältnis gehören die Ideen eines Samuel
Huntington ebenso wie die frühislamischen Eroberungen, die Übersetzungstätigkeit
im Toledo des 12. und 13. Jahrhunderts ebenso wie die Kreuzzüge,
Dantes Göttliche Komödie ebenso wie Tausendundeine Nacht, die
Belagerungen von Wien (1529 und 1683) ebenso wie der europäische
Kolonialismus.
Die
Vorlesung ist gedacht als Tour d'horizon über dieses problematische
Verhältnis, das Teil der Entstehungsgeschichte Europas (bzw. "des
Westens") ist.
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