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Madschib Munib Iljas---

Der Bastard
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© by pe_meyer 2005-21

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Madschib Munib Iljas--- Der Bastard
(al-Bandûq)

Der Autor:
Madschid Munib Iljas (Magîd Munîb Ilyâs), geboren 1947 in Schafaamr/Galiläa;
Grundschule in Schafaamr, dann Sekundarschule (arabisch, orthodox) in Haifa, danach an der Hebräischen Universität in Jerusalem: 2 Jahre Sozialwissenschaften, 2 Jahre Jus. Ohne Abschluss. Aktiv in der arabischen Studentenvereinigung, dann im "Matzpen" (linke arabisch-jüdische Vereinigung) Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre.
Mitte der siebziger Jahre gründete er mit ein paar Freunden in Israel und den Besetzten Gebieten den (ersten arabischen) Verlag: Dâr Salâh ad-dîn (Verlag Saladin).
Anfang der achtziger Jahre: Umsiedlung nach Paris. Dort "Gelegenheitsarbeiter".
Bisher drei Romane: al-Bandûq (Der Bastard, 1987), Imra'at Hân as-Safâ (Die Frau vom Chan al-Safa, 1994), Asl al-gharâm (Die Wurzel der Leidenschaft, 2001)

Der Roman:
Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, dann jungen Mannes, der, im Jahr der Besetzung geboren, als Araber in Israel aufwächst. Es ist die Geschichte einer Heimatlosigkeit, der Auflösung alter Bindungen und der Unfähigkeit, neue zu knüpfen. Es ist auch die Geschichte vom Weggehen, ohne die Möglichkeit, irgendwohin zurückkehren zu können.
All das wird nicht mit der oft gesehenen Larmoyanz erzählt, auch nicht mit einer politisch korrekten Haltung. Im Gegenteil, erzählt wird mit Sympathie auf der einen Seite, aber eben auch mit Ironie, ja Zynismus auf der anderen Seite. Dabei trifft der Zynismus, d.h. die Herausarbeitung abstruser Situationen, nicht nur eine Seite, sondern beide - in ihrer je prekären oder eigentlich unerträglichen Situation. Daher dann auch viel Linkischkeit im Verhältnis zueinander.
Das ganze Büchlein (ca. 110 Manus.seiten à 1800 Zeichen) ist in fünf Kapitel aufgeteilt:
- Jussuf, seine Familie im Dorf; die christliche Umgebung; und während seines Aufwachsens der Schatten israelischer Präsenz über allem.
- Rückkehr aus der Stadt ins Dorf als Adoleszenter zur Beerdigung des Grossvaters; mögliches Verhältnis der Arabier Israel gegenüber.
- Studentenalter; an Uni Verhältnis mit israelischen Juden; all das als Reminiszenz während eines unfreiwilligen Romaufenthaltes.
- Rückkehr ins Dorf nach vielen Jahren im Ausland; völlige Veränderung der dörflichen Umgebung und der dortigen arabischen Gesellschaft.
- Imaginäre Begegnung mit Arafat, der Jussuf von Palästina erzählt (Mitte der 80er Jahre); zum Abschluss Andalusienvision/Heimatvision.
Das Buch ist in einer wilden Mischung aus Schriftsprache und Dialekt verfasst, ohne allzu aufmerksame Berücksichtigung der arabischen Grammatikregeln. Das muss im deutschen durch eine recht saloppe Sprache wiedergegeben werden.
Der Bastard ist kein ganz neues Buch mehr. Es stammt aus dem 80er Jahren. Aber als Erfahrung der Vorgeschichte der in letzter Zeit sehr virulent gewordenen Auseinandersetzung eben auch zwischen dem Staat Israel und seinen arabischen Bürgern, gibt es wohl kaum seinesgleichen.

Leseprobe (PDF)

 
 
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